Ab diesen Donnerstag: TT-Finals in Erfurt
Die nationale Tischtenniselite trifft sich in Thüringen
Von Thomas Holzapfel
Solch ein großes Event hat die deutsche Tischtennisfamilie noch nicht gesehen: Erstmals ermitteln die Damen, Herren, die Jugend der Altersklassen 15 und 19 sowie die Erwachsenen in den Leistungsklassen ihre deutschen Meister bei einem gemeinsamen Mehrtagesturnier. Gleich in zwei Hallen der Messe Erfurt wird dabei um Medaillen und Platzierungen geschmettert, wobei auch das Team der ARGE LS TTBW hofft, sich ein gehöriges Stück vom Erfolgskuchen abschneiden zu können.
„Ich denke, unsere besten Akteure gehen in allen Wettbewerben aussichtsreich ins Rennen“, sagt Sportdirektorin Martina Schubien, die sich in den Tagen vor Erfurt über mangelnde Arbeit nicht zu beklagen brauchte. „Im Prinzip stellt dieses Mega-Event für alle Beteiligten, egal auf welcher Ebene, eine große Herausforderung dar, aus organisatorischer und natürlich auch aus sportlicher Sicht“, sagt Schubien. So hatte sie noch mit einigen Ausfällen und daraus resultierenden Nachrückern zu hantieren. Ein Problem, mit dem sie in Baden-Württemberg nicht alleine dastand, schließlich warfen auch Profis wie Sabine Winter oder Chantal Mantz verletzungsbedingt vorzeitig die Flinte ins Korn.
Weshalb im Erwachsenenbereich mehr und mehr der Fokus auf Annett Kaufmann gerichtet wird. Die frischgebackene Abiturientin, die im Einzel weiterhin für die SV Böblingen startet, geht als eine der großen Favoritinnen in den Damen-Wettbewerb. Geht es rein nach dem Ranking, erfährt sie durch Verbandskollegin Yuan Wan (TTC Weinheim) noch die größte Konkurrenz. Gemeinsam gehören die beiden im Doppel zu den heißesten Anwärtern auf den deutschen Meistertitel. Mit großer Vorfreude gehen außerdem Julia Kaim (SSV Schönmünzach), Sophia Klee (TTC Weinheim) sowie Lea Lachenmayer (ESV Weil) und die dreifache deutsche Seniorenmeisterin Alexandra Schankula (DJK Sportbund Stuttgart) ins Rennen. Im Optimalfall gelingt es diesen Spielerinnen, sich aus der Vorrundengruppe für das KO-Hauptfeld zu qualifizieren.
Mit seinen 49 Jahren gehört Gerd Richter (SC Staig) sicherlich zu den erfahrensten Akteuren im Herren-Einzel. Die Teilnahme hat sich der baden-württembergische Vizemeister, der unlängst auch deutscher Seniorenmeister der Altersklasse 50 wurde, redlich verdient. Genauso natürlich wie Florian Bluhm (Sportunion Neckarsulm), der mit seinem attraktiven Abwehrspiel sicherlich wieder die Zuschauer in Verzückung geraten lässt. Ricardo Walther von Bundesligist ist sicherlich das heißeste Eisen, das die ARGE im Feuer hat, Nachrücker Julian Mohr (Sportunion Neckarsulm) komplettiert das vierköpfige Aufgebot. Die Einzel- und Doppelkonkurrenzen finden am Samstag, 15. Juni und am Sonntag, 16. Juni statt.
Bereits am Donnerstag startet die Jugend 19 in die Wettbewerbe, acht Spielerinnen und fünf Spieler der ARGE gehen dabei mit unterschiedlichen Erwartungen ins Rennen. Elisa Bao Chau Nguyen (TTV GW Ettlingen) gehört sicherlich zu den Medaillenkandidatinnen, andere Spielerinnen wie Jele Stortz (DJK Offenburg) oder Fatme El Haj Ibrahim (VfL Herrenberg) sind immer für positive Überraschungen gut. Außerdem schnuppern Paulina Friebe (TSV Korntal), Anna Gaiser (TV Öschelbronn), Rebecca Merz, Minh Thao Nguyen (beide Sportunion Neckarsulm) und die erst 12-jährige Lotta Rothfuß wertvolle DM-Luft. Bei den Jungs gilt es den krankheitsbedingten Ausfall von Manuel Prohaska (SC Staig) zu verkraften, derweil darf man auf das Abschneiden von Mahmoud El Haj Ibrahim (VfL Herrenberg), Lars Maier (TTSF Hohberg) und den jungen Spielern Jonathan Gaiser (TV Öschelbronn), Len Müller (TV Calmbach, beide Jahrgang 2010) sowie Tien Nghia Phong (TTC Bietigheim-Bissingen) gespannt sein.
Während für einige der Älteren das Turnier dann am Freitag offiziell beendet ist, geht die Jugend der Altersklasse 15 quasi in eine zweite Runde. „Wir schicken einige ganz junge Talente ins Rennen, die sicherlich nicht ihre letzten deutschen Meisterschaften bestreiten werden“, sagt „Matze“ Schubien. Neben Lotta Rothfuß gehören Chen „Alily“ Chenhao, Ksenija Poznic (beide TSV Korntal) und Bence Szabo (ASV Grünwettersbach) zu den „Küken“ im ARGE-Kader. „Tini Phong und Jonathan Gaiser, aber auch Len Müller und Jannis Würzberger können an einem guten Tag sicherlich für Furore sorgen“, blickt die Sportdirektorin voraus.
Insgesamt knapp 50 Personen stellt die Delegation der ARGE LS TTBW während der Tage von Erfurt. Darunter Akteure, Trainer, Betreuer und weitere Offizielle. „Ich bin auf die Stimmung bei dieser erstmaligen Veranstaltung in diesem Ausmaß gespannt“, sagt Martina Schubien. Auch das Trainerteam wird bei den Finals mehr denn je gefordert sein. „Wir werden von Donnerstag bis Sonntag durchgehend von morgens bis abends für unsere Akteure zur Verfügung stehen, müssen auch mal schnell die Halle wechseln“, meint Schubien, die trotz des überdurchschnittlich hohen logistischen Aufwands mit Vorfreude den Finals entgegenblickt, „wir sind alle positiv aufgeregt.“
Alle Informationen über Turnier, Ergebnisse, Rahmenprogramm und Ticketverkauf gibt es im Internet unter www.tt-finals.de.