Deutschlandpokal Jugend 13 in Albstadt und Jugend 15 in Bad Blankenburg
Nur ganz knapp am Gesamtsieg vorbeigeschrammt

Von Thomas Holzapfel

Bence Szabo

Die Topplatzierung im Deutschlandpokal hat für die baden-württembergische Tischtennisjugend weiterhin Tradition, diesmal landete der Nachwuchs nach den beiden Ausspielungen der Jugend 13 in Albstadt und der Jugend 15 in Bad Blankenburg auf dem hervorragenden zweiten Platz. Bei Punktgleichheit und nur auf Grund eines fehlenden zweiten Platzes musste man sich im Gesamtklassement dem Team Hessen geschlagen geben. Das Team der ARGE Leistungssport Baden-Württemberg landete in den Einzelturnieren auf den Plätzen eins, zwei, drei und fünf.

Ganz souverän zogen die Mädchen 13 in der Landessportschule in Albstadt ihr Pensum herunter – und das, obwohl mit Ksenija Poznic eine der Punktegarantinnen krankheitsbedingt absagen musste. Ihrer Favoritenrolle wurden Chenhao Chen, Dana Haspel und das beherzt aufspielende „Küken“ Svenja Hepp dennoch gerecht. Den drei Siegen in der Vorrundengruppe ließ man ein deutliches 4:0 über Schleswig-Holstein und im Halbfinale ein nicht minder souveränes 4:1 über Niedersachsen folgen. Im Endspiel punkteten die Hessinnen lediglich mit ihrer Nummer eins, aber die Dreisatzerfolge von „Alily“ Chen (2), Dana Haspel und des Doppels Chen/Haspel ließen keinen Zweifel am verdienten Gesamtsieg aufkommen (4:1).

Einen unglücklichen ersten Turniertag erwischten die Jungen 13, die ihr Ziel, in der starken Vorrundengruppe zumindest auf dem dritten Rang zu landen, verpassten. „Die Jungs waren heute einfach nicht so gut drauf“, sagte ein zerknirschter Trainer Andreas Dörner nach den Niederlagen gegen Westdeutschland (2:4), Bayern (3:4) und Thüringen (1:4). Immerhin konnte man sich dann mit einem 4:3-Erfolg über Schleswig-Holstein noch ins Viertelfinale spielen. Positiv angetan war das Trainerteam dann von der deutlichen Leistungssteigerung am zweiten Tag, wo man zwar im Viertelfinale dem Turnierfavoriten und späteren Sieger mit 1:4 unterlag (Punkt durch Bence Szabo), dann aber mit Erfolgen über Hamburg (4:1) und in der Wiederauflage gegen Thüringen (4:2) noch das Optimum in Form des fünften Platzes herausholte. „Am Ende war’s doch noch ein prima Ergebnis und wir waren sogar noch besser als der Setzlistenplatz“, zeigte sich Dörner doch noch zufrieden.

In Bad Blankenburg stellte lediglich die Hessinnen für die Mädchen 15 eine unüberwindbare Hürde dar. Bereits in der Vorrunde traf man auf den Favoriten, der mit Bundesligaspielerin Josephina Neumann antrat. Zwei deutliche 4:0-Erfolge über Westdeutschland und Schleswig-Holstein belegten derweil die Stärke der Baden-Württemberginnen. Am Turniersonntag folgte gegen Hamburg ein Aufgalopp (4:0), danach ging es ans Eingemachte: Rhea Zhu Chen, Milla Pardela und die erst 13-jährige Lotta Rothfuß überzeugten beim 4:2-Halbfinalerfolg über Bayern auf ganzer Ebene, unter anderem wurde die Top 12-Siegerin in die Knie gezwungen. Im Finale – erneut gegen Hessen – holte Rhea Zhu Chen den Ehrenpunkt, Lotta Rothfuß ließ mit einer 2:1-Satzführung gegen die scheinbar übermächtige Josephina Neumann aufhorchen. Nur hauchdünn mit 11:13 ging im Entscheidungssatz das Doppel verloren, so dass man am Ende trotz der 1:4-Niederlage erhobenen Hauptes die Silbermedaille in Empfang nehmen konnte.

Etwas unerwartet unterlagen die Jungen 15 in der Vorrunde dem Team Hessen mit 1:4, der direkte Viertelfinaleinzug geriet dennoch in keiner Phase in Gefahr. Der Nachteil: Durch diese Konstellation traf man bereits im Halbfinale auf die starken Bayern, die am Ende auch souverän den Pokal holten. Mit 4:2 gewannen Tien Nghia Phong, Jonathan Gaiser, Jannis Würzberger und Len Müller gegen Niedersachsen, in der Vorschlussrunde punktete lediglich das Doppel Phong/Gaiser beim 1:4 gegen Bayern. Im Spiel um Platz drei setzte man sich dann recht souverän mit 4:1 gegen Thüringen durch.

„Unterm Strich haben alle unsere Teams geliefert, alle haben die Setzung erfüllt oder gar übererfüllt“, sagte Sportdirektorin Martina Schubien, die angesichts des knapp verpassten ersten Platzes von einem „Sieger der Herzen“ sprach. Genauso wie Schubien zeigten sich alle Gäste bei den Jugend 13-Wettkämpfen von der Gastfreundlichkeit und dem professionellen Ambiente an der Landessportschule in Albstadt begeistert. „Gerne kommen wir wieder“, hörte man von zahlreichen Vertretern der Landesverbände. Auch die DTTB-Vertreter Sebastian Petermann (Beauftragter Jugendförderung) und Marvin Ungewiß (Beauftragter Statistik und Wertungen) zollten dem Gastgeber angesichts optimaler Vorort-Bedingungen ein großes Lob. Schulleiter Markus Senft konnte sich vor, während und nach dem Turnierwochenende auf die tatkräftige Unterstützung eines eifrigen Küchenteams sowie von Hausmeistern und Reinigungskräften verlassen. Zudem standen ihm bei Auf- und Abbau ehrenamtliche Helfer des TTC Margrethausen zur Verfügung.

Gespielt wurde in Albstadt sowohl in der Sport- als auch in der Trainingshalle, eine weitere kleinere Halle stand für Trainingszwecke zur Verfügung. Die Oberschiedsrichter Martin Reinauer und Jürgen Schödel scharten ein zehnköpfiges Team an Unparteiischen um sich, die keine Probleme hatten, für einen reibungslosen Turnierablauf zu sorgen. Auch die erfahrene Turnierleitung mit Wolfgang Laur, Chris Kratzenstein (TTBW) und Nick Jäger (TTC Benzingen) hatte alles im Griff.

Nach dem Deutschland-Pokal ist vor dem China-Besuch: Bereits am Montag machten sich mit Bao Chau Elisa Nguyen, Lotta Rothfuß, Ksenija Poznic, Dana Haspel und Jannis Würzberger fünf ARGE-Talente samt deren Trainer Zhujun Shen und Sebastian Lenz auf den Weg nach China, wo man in den Osterferien am Leistungszentrum Shandong, einem der besten Trainingsorte des Landes, an der Verbesserung der Spielstärke arbeitet.

Chenhao Chen Dana Haspel Eren Ahmed Levin Würzberger Svenja Hepp Vicent Arndt Team BaWü 02 Team BaWü 03 Team Gesamt U13 Team BaWü 01