Deutsche Senioren-Mannschaftsmeisterschaften - ein zweitägiges Tischtennis-Fest in Schwenningen!
5 Medaillen für die Vereinsteams aus Baden-Württemberg!

 Helferteam

"Wir hatten es uns erhofft, aber nicht erwartet!" Karin Hoffmann kann es auch Stunden nach ihrem Finalsieg gemeinsam mit Hannelore Stowasser noch nicht richtig realisieren. Am gestrigen Sonntag wurden die beiden im Team des TSV Holzheim Deutscher Meister der Seniorinnen 60. Es war das Highlight der Deutschen Senioren-Mannschaftsmeisterschaften in Schwenningen aus Baden-Württemberg-Sicht. Daneben holten sich der TTC Tiengen-Horheim (Senioren 60) Silber sowie die TG Donzdorf (Senioren 40), der TB Untertürkheim (Senioren 50) und der SV Salamander Kornwestheim (Seniorinnen 70) jeweils Bronze. Mit 5 Medaillen in den 8 Wettbewerben schnitt die Region 5 (Baden-Württemberg) damit sehr erfolgreich ab.

Die Voraussagen von Manfred Hirsch, Abteilungsleiter der durchführenden TG Schwenningen, erfüllten sich durchgehend: „Wir haben tolle Bedingungen mit zwei Hallen je 16 – 18 Tischen, die mit einem Gang verbunden sind. Bei schönem Wetter wird es vor der Halle einen Bierwagen bei guter Bewirtung geben. Für Speis und Trank ist an beiden Turniertagen bestens gesorgt! Und zu guter Letzt noch mal der Hinweis auf den großen Kameradschaftsabend am Samstag.“ All diese Rahmenbedingungen wurden von Seiten des ausrichtenden Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) zum Abschluss der Siegerehrungen hervorgehoben: "Es wird in Zukunft schwer werden, dieses Niveau zu überbieten." Ein Lob wie ein Ritterschlag.

Deutscher Meistertitel

1:1 im Finale zwischen dem TSV Holzheim und dem RSV Braunschweig, 10:9 im 5. Satz des Doppels Hannelore Stowasser/Karin Hoffmann - Matchball. Ein langer Ballwechsel, die Norddeutschen sind ausgespielt, Karin Hoffmann zittert einen letzten Rückhand-Blockball in die freie Ecke. Der vorentscheidende Sieg mit 11:9! Stowasser und Hoffmann liegen sich in den Armen. Im anschließenden Einzel macht Hannelore Stowasser dann mit einem 3:0-Einzelerfolg alles klar. Die beiden gewinnen den Deutschen Meistertitel für den TSV Holzheim - und für sich selbst!

Silber ist wie ein Sieg

"Die sind unglaublich stark!" Bernhard Bürgin vom TTC Tiengen-Horheim spricht dem Finalkonkurrenten in der Senioren 60-Klasse, dem TTC Schwalbe Bergneustadt, großen Respekt aus. Trotz einer äußerst starken Vorstellung im Endspiel blieben die Südbadener mit Rolf-Dieter Loss, Wolfgang Jagst und Bernhard Bürgin beim 0:4 chancenlos. Vier Satzgewinne und tolle Ballwechsel rangen die drei ihren namhaften Gegnern Boris Rosenberg, Sandor Jankovic und Manfred Nieswand ab. Letzterer ist mehrfacher Deutscher Doppelmeister, Jankovic war Deutscher Mannschaftsmeister mit Borussia Düsseldorf - und Boris Rosenberg kennt in BaWü jeder der (älteren) Tischtennis-Generation. Einst spielte der sechsfache russische Einzelmeister für den TTC Esslingen und die TTF Ochsenhausen in der 1. Bundesliga. Unglaublich, was der 60-jährige - noch immer mit über 2.100 TTR notierte - Rosenberg in Schwenningen auf den Tisch zauberte! So betrachtet ist das Silber der Tiengener wie Gold ...

Gleich dreimal Bronze

"Die anderen Mannschaften hatten einige Ausfälle!" Oliver Riemann von der TG Donzdorf kommentiert den Bronze-Gewinn seines Teams äußerst bescheiden. Doch objektiv bewertet ist der 3. Platz von Jürgen Schmidt, Jochen Schwarzwälder und eben Oliver Riemann in der Senioren 40-Konkurrenz eine große Überraschung und äußerst hoch zu bewerten. Im "kleinen Finale" gegen den TG 1953 Langenselbold gelang ein 4:3-Sieg.

"Im Halbfinale haben wir 2:1 geführt, hatten Chancen." Klaus Ziegler, Mannschaftsführer des TB Untertürkheim trauert der kleinen Chance auf einen Finaleinzug seines Senioren 50-Teams im Halbfinale gegen den neuen Meister TSV Schwabmünchen nach. Mit 2:4 siegten die Bayern. Ganz anders dann der Verlauf des Spiels um Platz drei: Gegen den TV Friedeburg lagen die Stuttgarter 0:2 hinten, doch mit 4:2 drehte die Mannschaft das Match und holte Bronze.

Kurios der Verlauf bei den Seniorinnen 70. Bei nur vier Teilnehmer-Teams kam der Modus "jeder gegen jeden" zum Tragen. Am Ende lagen TuS Himmighofen, der SV Dresden-Mitte sowie der SV Salamander Kornwestheim mit je zwei Siegen und 4:2 Punkten gleichauf. Am Ende waren Tamara Preis und Margitta Ilskens nach zwei 3:2-Erfolgen und einer 0:3-Niederlage Dritte und durfen sich bei der Siegerehrung Bronze umhängen.

Abschneiden der anderen BaWü-Teams

Das Team des TSV Betzingen stand bei den Seniorinnen 50 im Spiel um Platz fünf dem Bundeshauptstadt-Team des SC Eintracht Berlin gegenüber. "Im entscheidenden Spiel führte Susanne [Bley] 2:0, aber es hat nicht gereicht", blickte Teamkollegin Ingrid Reiner auf die 2:3-Niederlage zurück. "Aber wir sind zufrieden." Platz 6 also für den TSV Betzingen. Die Senioren 70 der TB Beinstein landeten mit 2:4-Punkten in der Vorrunde unglücklich auf Rang vier und platzierten sich schließlich auf Rang sieben. Das gleiche Ergebnis erreichten die Gastgeberinnen von der TG Schwenningen bei den Seniorinnen 40. Im Spiel um Platz 7 gewann das Team mit Regina Bähr, Simone Nagel und Daniela Greiner mit 3:1 gegen den TSV 1880 Rüdersdorf.

Die Zuschauerränge waren über beide Tage gut gefühlt, zeitweise kam auch Stadion-Stimmung auf, besonders im abschließenden Herren 50-Finale, das der TSV Schwabmünchen nach 0:3-Rückstand dramatisch mit 4:3 gewann. Auch das TTBW-Präsidium zeigte Präsenz: Frank Tartsch, Vizepräsident Finanzen, war den gesamten Samstag intensiver Beobachter. Rainer Franke, Präsident, verfolgte die Wettkämpfe am Sonntag und nahm die Siegerehrungen vor.

Nicht ganz unumstritten stellt sich in Bezug auf diese nationalen Mannschaftsmeisterschaften die doppelte Spielberechtigung dar - entsprechend der per Wettspielordnung demokratisch legitimierten doppelten Spielberechtigung. Die dort vorgesehene Möglichkeit, an solchen Titelkämpfen zum ersten Mal in der gesamten Saison für einen "Zweitverein" an die Tische zu gehen, kann durchaus kritisch gesehen werden. Schließlich wird die Meisterschaft als Vereins-Wettbewerb bezeichnet. Die positive Seite der Medaille: Das sportliche Niveau und damit die Attraktivität der Deutschen Senioren-Mannschaftsmeisterschaften steigt mit dieser Option markant.

Das Schlusswort aber gebührt dem Organisationschef, Manfred Hirsch, Abteilungsleiter der TG Schwenningen: "Es hat alles toll geklappt. Wir haben nur positive Rückmeldungen von den Teilnehmer-Mannschaften erhalten." Das kann so uneingeschränkt bestätigt werden. Einziger Wermutstropfen: "Bei der Material-Anlieferung fehlte eine Hebebühne. So mussten unsere Helfer die Tische aus dem LKW herunterheben." Auch diese Herausforderung meisterte das 35-köpfige Helferteam der TG Schwenningen. Und die Teilnehmer bekamen von dieser Herkules-Aufgabe letztlich nichts mit. Wochenlang hatte die Tischtennisabteilung auf dieses Großereignis hingefiebert. Das Engagement hat sich mehr als gelohnt. Denn am Ende stand nicht nur die 5 Medaillen für Baden-Württemberg, sondern vor allem eine tolle Werbung für den Tischtennissport im Ländle ...

Ergebnisdienst MKTT-online: Einzelergebnisse Deutsche Senioren-Mannschaftsmeisterschaften

Siegerehrung Senioren 40 mit dem Deutschen Meister Borussia DortmundSiegerehrung Senioren 50 mit dem Deutschen Meister TSV Schwabmünchen Siegerehrung Senioren 60 mit dem Deutschen Meister TTC Schwalbe Bergneustadt Siegerehrung Senioren 70 mit dem Deutschen Meister TuS Rheydt-Wetschewell Siegerehrung der Seniorinnen 40 mit dem Deutschen Meister TTV Hasborn Die Deutschen Meisterinnen bei den Seniorinnen 60: Hannelore Stowasser (rechts) und Karin Hoffmann (TSV Holzheim) - herzlichen Glückwunsch!

Bericht und Fotos: Thomas Walter, Geschäftsführer Sportentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit

DTTB-Homepage: Senioren-DMM: Das sind die neuen Titelträger