Beitrag des Sportbeauftragten Ost zum Thema Fusion
Warum bin ich persönlich für TTBW?
Beitrag des Sportbeauftragten des Battv für die Region Ost
Warum bin ich persönlich für TTBW?
Seit meine Familie (meine 3 Kinder und ich selbst z.B. als Honorartrainer am Stützpunkt Heilbronn) aktiv ist, haben wir von TTBW nur profitiert. Nur durch die Trainingsmöglichkeit am Landesstützpunkt Heilbronn (Raum TTVWH) konnten sich meine Kinder bis in die Landesspitze bzw. in den Schülerinnen-Nationalkader hocharbeiten. Für Jugendliche aus der Region Ost ist zwar schon die Anreise nach Heilbronn sehr schwierig. Aber mit etwas TT-Verrücktheit schaffen wir das – dank des meist geringen Verkehrsaufkommens auf der nördlichen A81 - jetzt schon seit ca. sechs Jahren.
Auch aus den Bezirken Mosbach und Sinsheim trainieren seit Jahren die besten Spielerinnen und Spieler am Stützpunkt Heilbronn – mit Erfolg. Insbesondere in den Spielerjahrgängen, die ich als Vater und Trainer „hautnah“ miterleben durfte (2002 bis 2010), halten die landesweiten Erfolge der Jungen und Mädchen aus „Badisch Sibirien“ jeden Vergleich mit der Konkurrenz aus den traditionellen badischen TT-Hochburgen stand. Vereine wie Neckarbischofsheim, Mosbach-Waldstadt, Niklashausen / Dörlesberg und mittlerweile auch Külsheim liest man mittlerweile im vorderen Bereich der Ergebnislisten der BaWü- und Battv-Ranglisten bald genauso häufig wie Ketsch, Weinheim, Heidelberg oder Ettlingen.
Neben der guten Talentförderung, die in einigen Vereinen der Region Ost seit Jahren erfolgt, verdanken wir diese Erfolge hauptsächlich TTBW und insbesondere dem Verbandsstützpunkt Heilbronn unter der Leitung von Daniel Behringer (stammt auch aus der Region Ost) und seit drei Jahren Andreas Dörner (Neckarbischofsheim).
Für alle Mitglieder von Vereinen aus der Region Ost, die den Aufwand einer leistungssportlichen Karriere auf sich nehmen, wäre von heute auf morgen „Schicht im Schacht“, wenn ein – wie vom Präsidenten des BaTTv im letzten Jahr angedeutetes - Szenario eintreten sollte.
Zitat aus dem Interview von Klaus Hilpp (veröffentlicht am 11.04.2018 auf der TTBW-HP):
„Bleiben wir bei dem beschriebenen Szenario: Wir in Baden verlieren alle Vorteile, die für uns inzwischen selbstverständlich sind. Diese sind aber ein Produkt von der Zusammenarbeit TTBW und deshalb nicht selbstverständlich! Ganz konkret: Wir müssten die Trainerausbildung wieder selber stemmen, es gäbe zudem viel weniger Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für unsere Trainerinnen und Trainer. Wir müssen das Kaderwesen wieder neu ausrichten und dazu bedarf es erneuter Verhandlungen mit dem Landessportbund, wofür ehemals die ARGE Tischtennis Baden-Württemberg gegründet wurde. Wir müssten die Qualifikation hoch auf Bundesebene mit dem DTTB (speziell im Jugendbereich) neu verhandeln und aufstellen, welcher uns sicherlich keine Rosen auf den Weg streuen wird, denn der DTTB begrüßt unsere Verschmelzungsbemühungen ausdrücklich. Wir stehen im Sponsoring schlechter dar und müssten das gute Ausrüster-Angebot von Butterfly, von welchem wir derzeit profitieren, aufgeben. Dies sind nur einige Punkte, die es zu bedenken gilt. Hier müssen wir offen die Punkte und Probleme ansprechen, die uns nicht passen. Der Schaden speziell für den Leistungssport wäre enorm und würde unseren Nachwuchs voll treffen.“
Ob das zwingend so kommt, weiß ich nicht. Die Gegner der Fusion sind – soweit ich das einschätzen kann – nicht der Meinung, dass das Scheitern der Fusion zwangsläufig zu einem Scheitern der bisherigen Kooperation im Jugendbereich führen wird. Aber hier fehlen belastbare Aussagen völlig. Zumindest habe ich keine Informationen über einen „Plan B“
Was also passiert, wenn die Fusion scheitert? Wie will der badische TT-Verband im Ernstfall die Talente der Region Ost so fördern, dass sie auch weiterhin ihr Hobby zum Leistungssport machen können? Die Fahrt zum derzeit einzigen Landesstützpunkt Karlsruhe bedeutet für uns eine Fahrt von 3 Stunden einfach (im Berufsverkehr). Von den neu auszuhandelnden Quoten für DTTB-Veranstaltungen möchte ich gar nicht erst anfangen.
Falls die Fusion scheitert und als Folge daraus auch die Zusammenarbeit im Jugendbereich eingestellt wird (d.h. eine Förderung am Stützpunkt Heilbronn wäre nicht länger möglich), wäre der Schaden für uns in der Region unabsehbar. Der persönliche Schaden für uns als Familie wäre zwar überschaubar, da es für uns dank der doppelten Spielberechtigung im Prinzip unerheblich ist, ob die Kinder im Jugendbereich für einen Verein in Hohenlohe oder Heilbronn spielen. Aber allen anderen Talenten in der Region Ost, die Ambitionen nach oben haben, müsste ich dann in meiner Trainerfunktion raten, sich ebenfalls einen württembergischen, bayrischen oder hessischen Club zu suchen, um überhaupt die Chance auf eine irgendwie realisierbare Verbandsförderung zu haben. Damit würde ich allerdings gleichzeitig meinen Verband, den ich als Sportwart der Region Ost aktiv unterstütze, schaden.
Zum Schluss noch ein dringender Apell an alle, bevor die Stimme für oder gegen TTBW abgegeben wird: Analysiert bitte einmal die Ergebnisse der wichtigen Jugendturniere auf Bundes- und Landesebene und überlegt euch, wo wir in Baden mit unserer eigenen Nachwuchsarbeit stehen. Rechnet dabei auch gleich die Talente raus, die ihre meiste Trainingszeit im Raum des TTVWH absolvieren (LSP Heilbronn). Das Ergebnis ist meist – wie im Falle der Landesmeisterschaften der Schüler und Jugend - verheerend. So viele haben Angst, dass wir abgehängt werden, wenn wir fusionieren. De facto sind wir das längst, bzw. wären es ohne TTBW.