Chance auf mehr vergeben!

Von Karl-Heinz Fritz

TTBL: 1. FC Saarbrücken-TT – ASC Grünwettersbach 3:0

Beim aktuellen Champions-League-Sieger auch in dieser Höhe zu verlieren ist keine Überraschung. Dennoch wäre für den Underdog aus Baden am Freitag mehr als eine Klatsche drin gewesen.
Beide Teams traten nicht in Bestbesetzung an. Während die Hausherren auf Darko Jorgic und Yuto Muramatsu verzichteten, fehlten beim ASC der zuletzt überragende Tiago Apolonia und Ricardo Walther, so dass Trainer Achim Krämer notgedrungen auf Leo de Nodrest, Rafael Turrini und Guilherme Teodoro zurückgriff.
Im Auftakteinzel hatte Rafael Turrini gegen Nationalspieler Patrick Franziska beim 3:0 keine reelle Siegchance auch wenn er die einzelnen Sätze knapp gestalten konnte.
Im Folgenden verpassten zunächst Leo de Nodrest dann Guilherme Teodoro zumindest eine Ergebniskosmetik. Leo de Nodrest spielte gegen Eduard Ionescu in den ersten beiden Sätzen großartig auf. Doch dann riss der Faden beim Franzosen, so dass Ionescu die folgenden drei Sätze recht klar für sich verbuchen konnte.
Ähnlich verlief das Spiel zwischen Guilherme Teodoro und Cedric Meissner. Nach einem 1:1 Satzgleichstand vergab Teodoro sowohl im 3. als auch im 4. Satz gleich eine ganze Reihe von Satzbällen und stand so am Ende trotz guter Leistung mit leeren Händen da.
Hätten beide ASC-Youngster ihre Chance beim Schopf gepackt, wäre zumindest im Doppel, eine absolute Stärke des ASC in dieser Saison, die Chance auf den siegbringenden Punkt gegeben gewesen.

Unter den besten 8!
Europe-Cup: ASC Grünwettersbach – SPG Felbermayr Wels 3:1

Nach dem 3:2 Sieg in Wels hat der ASC auch das Achtelfinal-Rückspiel für sich entscheiden können und steht damit erstmals im Viertelfinale des Europe-Cups. Bereits vor dem Spiel standen die Chancen für die Badener gut, denn die Gäste aus Österreich waren ohne ihren Spitzenspieler Andreas Levenko angereist, der im Hinspiel beide Punkte für sein Team beigesteuert hatte.
Im Eingangseinzel zwischen Leo de Nodrest und Maciej Kolodziejczyk dominierte der ASC-Spieler mit seinem druckvollen Angriffsspiel die beiden Auftaktsätze klar. Im dritten Satz steigerte sich der Österreicher, doch de Nodrest ließ sich nicht mehr von der Erfolgsspur abbringen.
Im spannendsten Spiel des Tages bekam es Guilherme Teodoro mit Felix Wetzel zu tun, den er im Hinspiel noch klar besiegen konnte. In einem rassigen Spiel ging der Lokalmatador zwar 2:0 in Führung, doch der SPG-Linkshänder schaffte den Satzausgleich zum 2:2, so dass es zu einem verkürzten Entscheidungssatz kam. Nachdem Teodoro zwei Matchbälle abgewehrt hatte, musste beim 5:5 der nächste Ballwechsel entscheiden. In einer langen Ballrallye hatte dann Wetzel das bessere Ende für sich und konnte ausgleichen.
Ricardo Walther brachte den ASC durch seinen Sieg über Tomas Martinko dann wieder auf die Erfolgsspur. Dabei dominierte der Nationalspieler zwei Sätze nahezu nach Belieben, hatte jedoch im 2. Satz nach einem 0:6 Rückstand noch seine liebe Mühe um auch diesen Satz in der Verlängerung für sich zu entscheiden.
Im abschließenden Match trafen im Duell der Linkshänder Leo de Nodrest und Felix Wetzel aufeinander. Mit seinem aggressiven Spiel konnte de Nodrest nach schönen Ballwechseln auf 2:0 vorlegen. Zwar musste er dann den 3. Satz deutlich abgeben, fand dann aber wieder zu alter Stärke und konnte mit 11:6 den Sack für sich und sein Team zu machen.
Im Viertelfinale trifft der ASC auf das tschechische Team SKST Havirov. Die Spiele sind noch nicht terminiert.

Abschied von Timo Boll
Di. 25.02., 19 Uhr: ASC Grünwettersbach – Borussia Düsseldorf

Wie kein Zweiter hat Timo Boll unseren Tischtennissport in den letzten Jahrzehnten geprägt und viel zu seiner Popularität beigetragen. Nun dreht der mittlerweile 43Jährige nach seinem Abschied vom internationalen Parkett noch eine Abschiedsrunde in der TTBL. So wird Timo am kommenden Dienstag sicher letztmals in der ASC-Arena mit seiner Borussia zu Gast sein. Sicher hat er an seinen letzten Auftritt an dieser Stelle keine allzu guten Erinnerungen, wurde ihm doch mit seinem Team beim 3:0 eine bittere Lektion ohne Satzgewinn erteilt.
Dies wird sich in dieser Form so höchstwahrscheinlich nicht wiederholen, denn die Borussen reisen als Tabellenzweiter an und haben die Playoffs fest im Visier. Mit Anton Källberg, Dang Qiu, Kay Stumper und Borgar Haug hat Timo Boll potente Mitstreiter, die sich für die letztjährige Schmach sicher revanchieren wollen.
Der ASC seinerseits hat sein Saisonziel Klassenerhalt bei aktuell 16:18 Punkten bereits frühzeitig erreicht und kann so gegen den Favoriten frei aufspielen. Tiago Apolonia befindet sich seit Wochen in Topform, Ricardo Walther ist gegen seinen ehemaligen Club immer besonders motiviert und auch die jungen Guilherme Teodoro und Leo de Nodrest sind in guter Form.
So dürfen sich die Besucher im schon längst ausverkauften Haus auf einen Tischtennisleckerbissen der ganz besonderen Art freuen.

ASC-Youngster empfangen Star-Ensemble
Sa. 22.02., 17 Uhr: ASC Grünwettersbach 2 – TSV Windsbach

Der TSV Windsbach ist in der 3. Liga das Maß aller Dinge. Das Starensemble aus Franken führt die Tabelle mit lediglich einem Minuspunkt an und hat lediglich im TTC Bietigheim-Bissingen noch einen hartnäckigen Verfolger. Mit ihrem großen Pool an Starspielern neben vier hochkarätigen Asiaten stehen noch der ehemalige ASVler Bojan Tokic, Paul Drinkhall, Jakub Folwarski, Petr David sowie die beiden bayrischen Spitzenspieler Tom Schweiger und Daniel Rinderer zur Verfügung, kann der TSV ein für jeden Gegner maßgeschneidertes Team zusammenstellen.
Da das junge ASC-Team mit einem überragenden Guilherme Teodoro in der Vorrunde das Kunststück fertig brachte, dem TSV einen Punkte abzuluchsen, werden die Franken ihr Gastspiel in Grünwettersbach sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Man darf also gespannt sein, wen die Windsbacher nach Baden schicken werden, um den jungen Wilden von Teamchef Ricardo Walther einen erneuten Punktgewinn zu verwehren